Vor knapp 50 Jahren gerät die Schmuck-Szene in Bewegung: Junge Designer/-innen verwerfen die traditionellen Vorstellungen von Schmuck und greifen in ihren Arbeiten auf neue Werkstoffe zurück. Es entstehen Schmuckstücke aus «wertlosem» Material, aus Kunststoffen, minderwertigen Legierungen und auch aus Textilien. Die bizarren, witzigen und eleganten Objekte ignorieren den herkömmlichen Schmuckbegriff und heben die Grenzen zwischen Mode, Kunst und Schmuck auf.
Im Workshop beschäftigten wir uns mit unseren lateinischen sowie den arabischen Schriftzeichen, suchten skizzierend nach formalen Schnitt- und Übergangsstellen und schufen so ein neues, eigenständiges, in beiden Sprachen lesbares Zeichen.
Nachfolgend ein paar Eindrücke, wie die Teilnehmenden den Workshop erlebt haben. So gefiel den einen die Unmittelbarkeit des Zeichnens von Hand und machte Lust, sich wieder intensiver mit Schrift zu beschäftigen. Für andere war es eine neue, inspirierende Weise mit einem Schriftzeichen zu spielen.
In der zweiten Hälfte des Nachmittags gab uns Hoseyn einen tiefen Einblick in die Entstehungsgeschichte und den Reichtum der persischen Schriftkultur und zeigte uns einen Teil seiner grafischen Arbeiten. Seine international ausgerichteten Werke sind in Ornamentik, Farben und Raster stark geprägt von seiner Herkunft.
Durch die Begegnung mit diesen für uns fremden, bildhaften Zeichen entdeckten wir formale wie auch kulturelle Gemeinsamkeiten. Den Workshop rundeten wir mit einem Nachtessen und angeregten Gesprächen mit Hoseyn und seiner Frau Bahar ab.
Wir führten die Hauptversammlung an der Schule für Gestaltung in St.Gallen durch in Kooperation mit der «kleinen kunstschule».
Ganz im Sinne des Jahresthemas SPUREN nutzten wir die Gelegenheit und nahmen am Vormittag am Symposium zum Auftakt der «Tage der Kreativität» teil. Danach war das Mittagessen und anschliessend die HV.
Diesen Abend bestreiten wir aus den eigenen Reihen: Wir machen uns auf Spurensuche in den Spurenquellen der Mitglieder der Ortsgruppe Ostschweiz. Im Gespräch miteinander wollen wir fragend folgenden Spuren nachgehen:
Was verbindet ihr mit dem Thema «Spuren»?
Wo in eurem Beruf spielen Spuren eine Rolle?
Welche Spuren hinterlässt euer Beruf, euer Tun?
Welche «Spuren»-Themen interessieren euch, die der Vorstand fürs Jahresprogramm aufgreifen könnte?
Im Zentrum des Fachreferats stehen Aspekte der Designforschung im Bereich Soziale Innovation, die in Zukunft im Rahmen eines Projekts vertieft werden sollen. Hierbei handelt es sich um Gestaltungsverfahren für visuelle Erscheinungsbilder öffentlicher Institutionen, welche die Diversität unserer heutigen Gesellschaft umsetzen. Ausserdem wird ein kurzer Einblick in die Methoden und Ergebnisse von abgeschlossenen Forschungsprojekten aus dem Bereich der interkulturellen visuellen Kommunikation gegeben. Alle Projekte überschneiden sich inhaltlich in den zentralen Themenbereichen Design und Gesellschaft, Identität und Differenz, Präsentation und Repräsentation. Die in den Forschungen vorgeschlagenen gestalterischen Strategien reagieren auf die Komplexität sich wandelnder gesellschaftlicher Anforderungen und Kommunikationsformen.
Führung durch die Ausstellung im Kunstmuseum St.Gallen
Tischgespräch im Kaffeehaus mit Katrin Trautwein, Geschäftsführerin der kt.COLOR Uster und Corbusier-Farbexpertin.
Führung durch die Ausstellung «OLED – Licht der Zukunft?» mit Ulrich Bachmann, Experte OLED-Design Labor.
Rückblick auf den
LICHT-Spaziergang
Der Abend präsentiert sich so, als hätte der Himmel die Einladung zu unserem Spaziergang ganz genau gelesen:
klare Sicht bis zum Bodensee und weit darüber hinaus ans deutsche Ufer, im Westen ein letzter satter dunkelviolettrotorangegelber Streifen bevor das klare Nachtblau sich auszudehnen
beginnt.
Wir sind zu 15 unterwegs: elf Mitglieder (davon ein neues Mitglied), zwei Gäste, zwei Hunde. Abmarsch ist um 21 Uhr von der Haltestelle «Schwarzen Bären» der Trogenerbahn
hinauf auf die Krete. Der erste Lese- und Lauschhalt ist bei der Aussichtsplattform mit Bänkli.
Thomas Klug macht den Anfang mit dem Einstiegskapitel aus «Der liebe Augustin», einem Text, der uns mit romantischen Augen auf den Bodensee, sein Licht und die Landschaft
samt Volk «dort unten» schauen lässt. Und als folgten unsere Texte einem inneren Plan, fügen sich die kommenden Geschichten und Ausschnitte in schöner Stimmigkeit hintereinander zu einem
Ganzen.
Der Spaziergang geht weiter mit einer Schöpfungsgeschichte von Franz Hohler (Karin Bucher liest) und wird fortgesetzt durch «unvollkommene Universumsgedanken» (Gabriele Clara
Leist liest). Beate Rudolphs Textausschnitt führt uns hinein ins Dunkel der Erde und von dort – getragen von einer «Ode ans Sönderli» (Ruedi Zwissler liest) – zu einem vollkommenen Ort im
Alpstein. In passenden Abständen hat es immer wieder auch ein Bänkli, wo man sich zum Lauschen niederlassen kann.
Der Weg entlang der Krete führt zum nächsten Halt, einem Marienstöckli – von weitem sieht man schon «s'ewig Liechtli» rot leuchten. Urs Fritz nimmt uns mit in Hermann Hesses Buch «Narziss und Goldmund»; Urs hat es vor 28 Jahren mit 28 gelesen. Das Wiederlesen habe ihm – und nun auch uns – neue, erhellende Einblicke beschert. Wir hören Hesses Gedanken über wahres künstlerisches Tun.
Silvia Droz nimmt den Hesse-Faden auf – und in der Dunkelheit der Nacht entfaltet sich vor dem inneren Auge das Leuchten von Blumengärten mit ihrer Blütenpracht. Eindrücklich
erzählt Hesse von frisch geschnittenen Zinnien (Link für alle, die (wie ich :-)) spontan nicht wissen, wie Zinnien aussehen: https://www.ecosia.org/images?q=zinnien) in einer Vase, und seine
Gedanken kreisen um die Schönheit und die aussergewöhnlichen Farben, die sich im Verlauf ihres allmählichen Verwelkens zeigen.
Auf der nächsten Bank erzählt uns Ernst Sturzenegger von seiner Vorliebe für Briefwechsel und stellt einen kleinen Auszug aus einem Briefwechsel der Gruppe «Die Gläserne Kette» vor, die sich um 1920 Gedanken zu einer neuen, besseren, hellen Gesellschaftsform machte. Die Gruppe hatte aufgrund der Weltgeschehnisse nur ein Jahr Bestand. Hier (weil wirklich kurz) der Text:
“Ich habe hier ein dickes gelbes Glasstück auf meinem Tisch. Schwer, ein Baustein, aber nie ist er gleich. Seine prismatische Form, ja sie ist da, aber in ihm lebt es immerfort anders, es ist einfach toll, was das Licht da drin anrichtet, und doch in der festen Form. Das Gefäss der neuen Seele, das wir vorbereiten, wird so sein. Bauen ist sterben (unterstrichen). Freunde, diesen Handschlag!” Bruno taut (glas) 15. April 1920
Mit ihrer Textauswahl nimmt Evelyn Schiess (Gast) nicht nur den gesellschaftlichen Faden wieder auf
(Schule und Noten), sondern auch den Farben-Faden. In einem von «Fritz Kochers Aufsätzen» von Robert Walser findet der Protagonist, dass Farben «viel zu laut» seien, ja er spricht sogar
von einem «Geschrei der Farbe», und dass das Weiss des Schnees so viel angenehmer sei.
Um 23 Uhr sind wir fast auf der Höhe der Drei Weiheren. Die ersten verabschieden sich (längere Heimwege). Den Leseabschluss macht Hanspeter Schiess mit einem
kraftvoll-weiten Text von Peter Morger aus «Also schprach Schnorri», einer Hommage an Dada.
Bei den Drei Weiheren trennen sich die nächsten Wege. Eine kleine Gruppe rundet den lichtvollen und auch mit textlichen Farb- und Klangsprengseln durchsetzten Abend in der B-Bar in St.Georgen ab.
Danke allen (auch dem Universum!), die zum Gelingen dieses Nachtspaziergangs beigetragen haben. Wie bereits beim literarischen Spaziergang 2013 in Appenzell war es auch
dieses Mal ein besonderes Miteinander, lassen die Auswahl der Bücher bzw. Texte uns – auch wenn wir uns zum Teil schon recht lange kennen – in neuem Licht sehen. Und die Bücher geben neuen Stoff
für weitere Gespräche.
(Literaturliste: siehe Download)
gabriele clara leist. august 2015
KLANG-ZOOM beim Musiker und Soundtüftler Andy Guhl (ehemals Möslang
& Guhl). Gut 25 Personen staunten, was Andy mit all dem Elektroschrott, den
Musikinstrumenten, den unterschiedlichsten Plastikgegenständen, die in
seinem Atelier bis unters Dach gestapelt sind, soundmässig anstellt. Seit vielen
Jahren verwendet er nur noch Elektroschrott als «Musikinstrument». Zum
Abschluss (wir mussten warten bis es dunkel war) gab's einen bunten Einblick
ins «Malen mit Tönen» = Sound für die Augen. Dieser «Sound» ist auch in
seinem Buch «Ear Lights, Eye Sounds – Expanded Cracked Everyday
Electronics» zu sehen. Es gehört zu den 17 «Schönsten Schweizer Büchern»
des Jahres 2014.
Andy Guhl andy.guhl.net
Am 20. Mai nahm uns Josy Murer am FARB-ZOOM in seiner Künstlerwerkstatt
in die Welt der Urfarben und Pigmente mit. Um den grossen Tisch sassen wir,
18, dicht gedrängt und liessen uns in einem ersten Teil erzählen, wie Josy zu
den Pigmenten kam, wo sie verwendet und wie sie gewonnen werden. Dann
ging's ans Selbertun. Es entstanden an diesem Abend ein paar schöne
Pigmentbilder.
Für die HV reisten wir (18 Mitglieder, 2 Gäste) nach Alt St. Johann in die
Klangschmiede. Die Führung durch die Schmiede sowie das Haus selbst mit
seinen vielfältigen Angeboten und Eindrücken rund ums Thema «Klang» wurde
von allen sehr geschätzt, gab's doch manch einen spannenden Einblick in die
Materie. Danach folgte eine gesprächsintensive HV im Hotel «Rössli» sowie ein
währschaftes Nachtessen.
Am 15. April trafen sich 18 Interessierte zum ersten «ZOOM» in der Werkstatt
des Hackbrettbauers Werner Alder in Herisau. Wir hörten viel Spannendes und
Neues und Überraschendes über das Hackbrett, dessen Einbettung in die
Weltgeschichte sowie ins Appenzeller Brauchtum. Mehrmals unterbrach der
gewandte Redner Werner Alder seinen Vortrag und spielte zusammen mit
seiner Lebenspartnerin ein «Stückli».
Werner Alder www.alder-hackbrett.ch
Valeria Bonin, Zürich stellte in Rahmen der Ausstellung «Schönste Schweizer Bücher» in der Kunstbibliothek Sitterwerk ihr Buch «Worte nicht in giftige Buchstaben einwickeln» über Meret Oppenheim vor. Das hervorragend gestaltete Buch ermöglicht über unzählige Briefwechsel und ein persönliches Album (als Faksimile) einen ganz neuen Zugang zur Künstlerin Meret Oppenheim.
Von Silvia Droz wurde zudem das Buch zum Jubiläum „100 Jahre SWB“ vorgestellt, das ebenfalls unter den Schönsten Schweizer Büchern 2013 figuriert und mit viel Bildmaterial und Texten von 20 Autoren einen umfangreichen Überblick über 100 Jahre Schweizer Designgeschichte liefert.
Valeria Bonin www.bonbon.li
Schönste Schweizer Bücher www.swissdesignawards.ch
Spaziergang durch St. Gallen mit Gallus Zwicker
18.00 Uhr, Zwicker Licht AG, Unterer Graben 42, St. Gallen
Die neue Altarinsel in der Kathedrale St.Gallen ist eine handwerklich anspruchsvolle, feingliedrige Einlegearbeit aus dunklem Carrara-Marmor in hellem, poliertem Terrazzo-Belag.
Urs Schmitt, Steinmetz und Mitinhaber der Schmitt Natursteine AG in Herisau hat diese Aufgabe für Caruso St John Architects, London/Zürich umgesetzt. Er erzählte uns vor Ort Verblüffendes, Eindrückliches und Erstaunliches über die vielen Arbeitsschritte vom Entwurf bis zur Realisierung für den neugestalteten Chorraum.
Den Abend beschlossen wir in gemütlicher Runde im Restaurant «Bäumli».
Die «OST Tischgespräche» führen wir mehrheitlich im «Kaffeehaus» im Linsenbüelquartier in St.Gallen durch. Ein schöner Raum in einem Jugendstilhaus. Immer sind am OST alle Interessierten (mit
Gästen) willkommen. Es braucht keine Anmeldung.
Zum Jahresthema «Licht» luden wir Andi Enzler ein. Er ist seit 15 Jahren Beleuchtungsmeister beim Konzert und Theater St.Gallen. Auf seiner Homepage andi-enzler.ch steht zudem, dass er Lichtgestalter, Lightoperator und Mensch ist. «Das ist humorig. Und das ist mir sehr wichtig», sagte er zum Einstieg und zeigte uns einen kleinen Film, den er gemacht hat, in dem zu sehen war, was im Theater St.Gallen mit Licht alles möglich ist.
Durchs anschliessende Gespräch führten uns seine Thesen:
«Am dunkelsten ist es, kurz bevor das Licht angeht.»
«Schatten ist nicht immer schwarz.»
«Licht gibt es (fast) überall. Beleuchtung muss man machen.»
Und hier noch ein paar Enzler-Zitate, die uns geblieben sind:
«Bei bestimmter Musik sehe ich Licht.»
«Die Natur gewinnt in Sachen Licht immer.»
«Was ist das Schlimmste fürs Beleuchten? Weisse Bühne, weisse Wände, weisses Licht – und der Mensch wird immer dunkler.»
Die «OST Tischgespräche» führen wir mehrheitlich im «Kaffeehaus» im Linsenbüelquartier in St.Gallen durch. Ein schöner Raum in einem Jugendstilhaus. Immer sind am OST alle Interessierten (mit
Gästen) willkommen. Es braucht keine Anmeldung.
Zum Jahresthema «Klang» luden wir Markus Dürrenberger ein. Er ist ein leidenschaftlicher Musiker, Multi-Instrumentalist, Klang- und Geräuscheforscher wohnhaft Gais. www.tralalaproductions.ch
Für Markus war es wichtig, die Anwesenden zuerst mit Musik und Klang zu begrüssen und erst später mit Worten. Und so stellte er sich uns mit dem Akkordeon vor. Danach fragte er uns, welche Bilder und Assoziationen diese Musik in uns hervorgerufen hat.
Durchs anschliessende Gespräch führten uns seine Thesen:
«La silence n'existe pas.»: Er lud uns ein, kurz Augen und Ohren zu schliessen und zu lauschen.
«Murmeln ist SCHRECKlich …»: Wieder lud er uns ein, die Augen zu schliessen. Dann hörten wir ein schrilles, unangenehmes Geräusch. Anschliessend spielte er uns eine Stummfilmsequenz vor, in der er dieses Geräusch verwendet hat: eine (fast) Mordszene.
«Pauken und Trompeten sind etwas für Proleten.»
Ein paar Dürrenberger-Zitate, die uns geblieben sind:
«Ich mag Sachen und Sächelis. Nehme sie gerne. Die tönen!»
«Geräusche waren in der Urzeit wichtig. Und so kann auch heute ein Geräusch wie auch Musik zum Teil Adrenalin auslösen.»
«Das Leben macht Lärm. Auch wir sind laut – sogar dann, wenn wir still sind.»
Wir trafen uns in der Unterführung West beim Hauptbahnhof St.Gallen. Der Dirigent, Chorleiter und Historiker Michael Schläpfer lud uns ein, mit den Ohren die Stadt zu sehen. www.michael-schlaepfer.ch
Wie verändert sich unsere Wahrnehmung, wenn wir bekannte Orte, Gebäude, Plätze statt sehen hören? Wie klingt es draussen? Wie klingt es drinnen? Was ist Lärm? Was ist Stille? Was ist Musik? – Mit diesen Fragen lauschten wir, wie's in der Tiefgarage klingt, spazierten in die Bibliothek der Fachhochschule, nahmen wahr, welch ein piepsender Lärmpegel an den Migroskassen im Neumarkt herrscht, verweilten auf dem Roten Platz, entspannten beim Rauschen der Steinach bei der Mühleggbahn. Leider war die Kathedrale für unsere Ohren geschlossen: Türschliessung um 19 Uhr.
Zum Ausklang ging's ins «Bäumli».
Thomas Klug, SWB-Mitglied und Geschäftsführer der Keimfarben AG in Diepoldsau, führte uns – und unsere Augen – durch das Städtchen Stein am Rhein. www.keim.ch
Er erzählte uns vom Zusammenspiel der Keim'schen Mineralfarben mit der Architektur und was es mit den Farben auf den bunten Fassaden von Stein am Rhein auf sich hatte. Besonders eindrücklich war der Besuch des seit 1552 geschlossenen Klosters.
Den Spaziergang beschlossen wir mit einem gemeinsamen Nachtessen.
Zum Auftakt gönnten wir uns einen lauschigen Apéro in der «Wunderbar» in Arbon. Anschliessend ging's in Saurer-Museum (gleich neben der «Wunderbar») und genossen eine eindrückliche Führung von zwei leidenschaftlichen «Sauerianern». Wir erfuhren viel Spannendes zu den Textilmaschinen sowie zu den verschiedenen Fahrzeugen und Motoren.
Mit einem offenen Postauto, Jg. 1952, fuhren wir über Land nach Lömmenschwil in die neu errichtete Werkhalle der Tobias Lenggenhager AG. In deren zweckmässigen Räumen hielten wir die HV ab und genossen anschliessend einen feinen Znacht, gekocht von der Equipe der Militärkantine St.Gallen.
Die «OST Tischgespräche» führen wir mehrheitlich im «Kaffeehaus» im Linsenbüelquartier in St.Gallen durch. Ein schöner Raum in einem Jugendstilhaus. Immer sind am OST alle Interessierten (mit Gästen) willkommen. Es braucht keine Anmeldung.
Zum Jahresthema «Farbe» nahm uns die frisch diplomierte Farbgestalterin Annemarie Läubli in die Welt der Farben in der Architektur mit und zeigte uns u.a. ihre Diplomarbeit mit einem eigen entwickelten Farbfächer (Route 66).
Über ihre Thesen kamen wir ins Gespräch:
«Die schönste Farbe ist grau.»
«Rosa mit orange, lila mit dunkelgrün: Igitt!»
«Weiss ist neutral.»
Ein paar Läubli-Zitate, die uns geblieben sind:
«Weiss wähle ich nicht aus Verlegenheit. Weiss ist eine Entscheidung.»
«Grau ist die nuancenreichste – oder angepassteste Farbe.»
«NCS sagt von sich, es sei eine Farbsprache. Doch eine Sprache lebt von der Betonung. Deshalb sage ich: Mut zur Farbe!»
Zum 100jährigen Jubiläum des SWB Schweiz stellten folgende Mitglieder der Ortsgruppe Ostschweiz sich und ihre Arbeit vor:
Norbert Bruggmann, Kreuzlingen (neu 2013), Grafiker
Karin Bucher, Trogen, Szenografin
Silvia Droz, Teufen, typografische Gestalterin
Hansruedi Emele, Rebstein, Architekt / Künstler
Ruth Erat, Rheineck, Autorin / Kunstschaffende
Urs Fritz, Wittenbach, Bildhauer
Hélène Kaufmann Wiss, St.Gallen, Goldschmiedin / Malerin
Annemarie Läubli, Schaffhausen (neu 2013), Farbgestalterin / Innendekorateurin
Peter Lüchinger, St.Gallen, Architekt
Peter Renn, Niederteufen (neu 2013), Typograf
Werner Schefer, Schaffhausen, visueller Gestalter
Reto Siegl, St.Gallen, Goldschmied / Künstler
Ingrid Tekenbroek, Wittenbach, Bildhauerin
Ein paar in der Ausstellung notierte Fakten: • Die wirtschaftliche Bedeutung der Bienen liegt in der Schweiz bei CHF 600 Mio./jährlich / • Bienen stellen 1/3 der Nahrung sicher. / • Bienen sind erst seit 2008 gesetztlich als «landwirtschaftlich» anerkannt. / • Die Farbe der Kästen ist für den Imker, nicht für die Bienen. Diese werden vom Duft der Königin gesteuert. / • Die Bienen sind keine Einzelgänger. Ohne einander geht es nicht. Sie sind wie ein einziger lebender Organismus. /
• Ein Bienenvolk besteht aus 50'000–60'000 Bienen. / • Bereits zehn Tage nach dem Schlüpfen kann eine Biene Wachs «schwitzen», und zwar an den Hinterbeinen. / • 20 Gramm Wachs genügen, um 1 kg Honig einzulagern. / • Um 500 Gramm Wachs herzustellen, fliegen die Bienen rund 240 000 km (= 6 x um die Erde!). /
• Eine Wabe ist auf einen Hundertstel Millimeter genau gearbeitet. Ein Computer musste für ein entsprechendes Modell (siehe Foto) tagelang rechnen. / • Die Stärke eines Wabenwändchens liegt bei 1/2000 mm. /• Eine Wabe ist statisch stabil, lebensmittelecht und wird von den Bienen luftdicht abgeschlossen. Etwas Entspre-chendes hat der Mensch technisch noch nicht herstellen können. / • 21 Tage dauert es bis zum Schlüpfen. Danach folgen 21 Tage «Innendienst»; erst dann wird die Biene zur Flugbiene. / • Eine Biene stirbt nur, wenn sie den Menschen sticht, weil Menschen so seltsame Huat haben. Sticht eine Biene ein Tier, passiert ihr nichts. / • Eine Königin legt 2000 Eier pro Tag. Im Vergleich zu einem Menschen müsste dieser drei Kinder pro Tag gebären. / • Ungefähr im Februar gehen die Bienen bei 12° hin-aus, um den Kotmagen, der sich ausdehnen kann, zu entleeren. / • Die Pollen sind das Bienenbrot. / • Ein Apfel kann nur entstehen, wenn alle fünf Griffel der Apfel-blüte bestäubt werden. Ein Baum hat rund 5000 Blüten … / • Die Bienensprache (das Kommunikationsverhalten der Bienen) ist einer der am meisten untersuchten Bereiche.